Besser bauen

Bauen mit Bewusstsein

Bauen mit Bewusstsein

Der Ressourcenverbrauch in Deutschland ist gewaltig, auch und gerade im Baubereich. Für den Umwelt- und Klimaschutz ist das fatal. Doch wer daran etwas ändern will, stößt auf enorme Widerstände, in der Praxis und auch in den Köpfen. Von Verena Kern weiterlesen
Nachhaltig und schön. Ein Widerspruch?

Nachhaltig und schön. Ein Widerspruch?

Handelt es sich bei Baukultur um ein Luxusgut, das viel Geld kostet, aber nicht mit den wachsenden Anforderungen an das nachhaltige Bauen kompatibel ist? Nein, denn bis zur Industrialisierung war unsere Baukultur immer dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet. Und sie könnte auch in Zukunft dazu beitragen, dass wir besser und nachhaltiger bauen. Von Tim Rieniets weiterlesen
Die Grenzen der Energieeffizienz

Die Grenzen der Energieeffizienz

Vorschriften zum Bauen gibt es in Deutschland wie in kaum einem anderen Land, zum schonenden Umgang mit Ressourcen dagegen kaum. Die Energieeinsparverordnung, kurz EnEV, führt jedenfalls nicht dazu. Der Kampf für Energieeffizienz hat Grenzen. Ein Standpunkt von Klaus Dosch weiterlesen
Einmal Perspektive, bitte!

Einmal Perspektive, bitte!

Eine ressourcenschonende Landschafts- und Stadtentwicklung benötigt Zeit, gute Struktur und die Kraft, Menschen zu begeistern. Die Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH will genau das im Rheinischen Braunkohlerevier schaffen. Eine Geschichte von Vergangenheit und Zukunft, Abschied und Hoffnung. Von Susanne Götze und Susanne Schwarz weiterlesen
„Grüne“ Gewerbegebiete – geht das?

„Grüne“ Gewerbegebiete – geht das?

Deutschland hat ein Flächenproblem: Zu viel Grün wird betoniert. Insbesondere die Kommunen wurden lange Zeit nicht müde, neue Gewerbeflächen auszuweisen, um Unternehmen anzulocken. Ganz vorsichtig entsteht heute ein gegenläufiger Trend. Von Jörg Staude weiterlesen
Der Stil entscheidet

Der Stil entscheidet

Individuelle Wohn- und Lebensstile haben erheblichen Einfluss auf den Ressourcenverbrauch – auch in ressourceneffizienten Gebäuden. Sie sind aber gleichzeitig bedingt durch gefestigte Infrastrukturen. Wie lassen sich ressourcenleichte Lebensstile fördern, die zu einer klimaschonenden Gesellschaft führen, ohne dass die Menschen diese als Bevormundung empfinden? Welche „smarten“ Technologien unterstützen sie und mit welchem Maßnahmen nutzen diese sie tatsächlich? Darüber sprach Ralf Bindel mit Christa Liedtke, Professorin für Sustainability Research in Industrial Design an der Folkwang Universität Essen. Mit ihrem Team am Wuppertal Institut untersucht sie Lebensstilfragen und Ressourcenverbrauch in realen Lebensverhältnissen, so genannten Real-Laboren. weiterlesen
Bauen? In Zukunft nur recyclinggerecht.

Bauen? In Zukunft nur recyclinggerecht.

Mehr als die Hälfte des Abfallaufkommens in Deutschland geht auf das Konto des Bausektors. Nur mittels eines Paradigmenwechsel bereits in der Planung ließe sich dieses ändern. Ziel muss ein Bauen sein, das die „Nutzung nach der Nutzung“ vorausschauend mitberücksichtigt – und zwar sowohl architektonisch als auch materialtechnisch. In der Realität ist man davon noch weit entfernt. Doch nur recyclinggerechtes Planen und Bauen ermöglicht eine ressourcenschonende und klimaschützende Circular Economy. Von Anja Rosen weiterlesen

Bauwandel: besser bauen als bisher

Über 650.000 Wohnungen sollen in den nächsten Jahren in Deutschland gebaut werden. Die örtlichen Genehmigungen liegen bereits vor. Denn die Bevölkerung wächst, die Ansprüche steigen und die Zinsen sind niedrig. Beste Bedingungen also für die Baubranche. Gleichzeitig steigen  die Mieten in den Großstädten; sowohl dort als auch auf dem Land entstehen viel zu große Wohnungen und Einfamilienhäuser. Diese Planung geht am Bedarf vorbei, unnötige Ressourcen werden verbaut und die Neubauten belasten Umwelt und Klima.

Dass Bauen und Wohnen immer noch die meisten Ressourcen in Deutschland verbraucht, ist allerdings den wenigsten bewusst. Während Ressourceneffizienz inzwischen in nahezu sämtlichen Produktionsbereichen Thema ist – nicht zuletzt um Material und damit Kosten zu sparen –, sinkt der Primärenergiebedarf des Bauens und Wohnens trotz innovativer Produkte kaum. Die bisherige Rechnung ist so einfach wie verlockend: Je intensiver der Materialeinsatz, umso höher die Kosten, desto höher der Preis, die Mieten, der Gewinn für alle Beteiligten: Planer, Architekten, Ausführende, Investoren.

Doch ein einfaches Weiter-so kann sich ein bauendes Deutschland nicht länger leisten: Jede verbaute Tonne Rohstoff belastet die Klimabilanz und gefährdet das Ziel, die menschengemachte Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Genauso wie jede Tonne Material, die nicht unaufwändig wiedergewonnen und wiederverwendet werden kann. Jede Tonne Kohlendioxid, die aufgrund von lebensuntauglicher Wohn-, Mobilitäts- und Infrastruktur entsteht, verschlechtert die Bilanz im Betrieb. Jede Fläche, die für nicht-nachhaltige Wohn-, Verkehrs- und Gewerbegebiete vergeudet wird, macht sich bitter bemerkbar.

Bauen wir weiter wie bisher, verbauen wir unsere Zukunft. Notwendig ist daher eine Bauwende: ein Wandel des bisherigen Bauens hin zu einem nachhaltigen, ressourceneffizienten, rohstoffarmen Bauen und Wohnen. Wie das funktioniert, zeigen wir in diesem factory-Magazin.

Da ist zum Beispiel der Faktor X des geringeren Materialeinsatzes, wie er bei Neu- und Umbauten zum Prinzip werden könnte. Oder eine veränderte Baukultur, die nicht nur Bauprodukte, sondern auch Wirtschaft und Politik einschließt. Bauvorschriften, die nicht ressourcenorientiert sind, zu solchen zu machen, hätte großen Einfluss. Schon in der Planung Jahrzehnte vorauszuschauen, wie im Indeland, würde ressourcenschonend wirken. Selbst Gewerbegebiete könnten sich von Flächenfressern zu „grünen“ Gewinnbringern wandeln. So ließen sich auch Lebensstile ressourcenleichter leben – mit einer Digitalisierung, die auf Selbstbestimmung und -erfahrung setzt. Und schließlich die Grundvoraussetzung für eine ressourcenschonende Circular Economy: das recyclingfähige Planen und Bauen.

Mit solchen Beiträgen hoffen wir in Zeiten, da Wende und Wandel diskreditiert zu sein scheinen und diffuse Ängste dominieren, zu (er)baulichen Veränderungen im Sinne einer besseren, gerechteren und solidarischen Gesellschaft zu ermutigen. Getreu dem Motto von Bob, dem Baumeister: Yo, wir schaffen das!

Ralf Bindel und das Team der factory

Mehr Beiträge zum Thema Nachhaltiges, ressourceneffizientes Bauen im factory-Magazin Besser Bauen. Das steht kostenlos zum Download, ist schön illustriert und mit sämtlichen Beiträgen, Zahlen und Zitaten angenehm lesbar auf Tablets und Bildschirmen. Online im Themenbereich sind zunächst nur einige Beiträge verfügbar – dafür lassen sie sich dort auch kommentieren und bewerten.

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