Am 15. Oktober 2013 ist es soweit. Dann stellen die Nachhaltigkeits-SelbermacherInnen ihr Projekt vor. Die Sustainability Maker Convention in Köln ist der Startschuss für die erste offene Innovationsplattform für Nachhaltigkeit im Netz, www.innonatives.com. Die so genannten "geborenen Innovativen", die von Natur aus Erfinderischen, Kreativen und Ideenreichen können und sollen auf dem dann startenden Innonatives-Portal ihre Ideen entwickeln und finanzieren.
Analog den Digital Natives, den im Internet-Zeitalter geborenen, sind Open Innovation, Crowdsourcing und Crowdfunding die weiteren Parameter, die dann gelten sollen: Offene Innovationsprozesse sollen die Gemeinde der kreativen Webbenutzer anregen, Produkte, Projekte und Prozesse durch gemeinsame, offene Innovation im Sinne der Nachhaltigkeit zu entwickeln und gemeinsam zu optimieren. So sollen mehr Produkte und Leistungen entstehen, die einen ressourcenleichten Lebensstil für alle ermöglichen.
Mit Crowdvoting kann die Internet-Gemeinde über die besten oder effektivsten Projekte abstimmen, dazu gibt es das Votum einer Experten-Jury. Je nach Bewertung wachsen dadurch die Aussichten auf vollständiges Crowdfunding, der gemeinsamen Finanzierung durch kleine oder größere Geldbeteiligungen. Damit die Crowd ihre Investitionen auch zurückerhält, gibt es für die anschließende Vermarktung unter innonatives.com auch einen Online-Marktplatz.
Neu sind die einzelnen Elemente von Innonatives.com nicht. Kombiniert in dieser Form und ausschließlich in den Dienst der nachhaltigen Entwicklung gestellt, ist die Plattform allerdings innovativ. Hintergrund für ihre Gründung ist der Erfolg von Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter.com. "Seit der Gründung 2009 haben 4,6 Millionen Spender mehr als 46000 kreative Projekte mit über 735 Millionen US Dollar gefördert", sagt Innovatives-Initiatorin Ursula Tischner. Das zeige das Potenzial, das in diesen neuen Instrumenten stecke. "Wenn dieses für nachhaltige Innovation genutzt wird, können viele Ideen realisiert werden, die bisher an der Trägheit der traditionellen Institutionen gescheitert sind", hofft die Designerin, die einige Jahre in den USA und den Niederlanden als Design-Professorin gelehrt hat. "Gerade weil die Innovationstätigkeit mit einem realen Bedarf oder Problem beginnt, das viele Menschen haben und das für viele bedeutungsvoll ist, sonst würden sie sich nicht für das Projekt einsetzen, sind auch die Marktchancen dieser Innovationen voraussichtlich sehr gut."
Bisher waren die Projekte auf Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter nur wenig nachhaltig, bis auf künstlerische Projekte. Das soll sich mit der offenen und projektbegleiteten Plattform Innonatives.com ändern. Zum Start werden am 15. Oktober 2013 in Köln einige Experten die Möglichkeiten und Ideen rund um das Innovationsprojekt vorstellen, das von der Agentur Econcept der Nachhaltigkeits-Designerin Ursula Tischner entworfen wurde und mit zahlreichen europäischen Partnern realisiert wird, gefördert von der EU.
Mehr zu den Voraussetzungen nachhaltiger Produktgestaltung und den Konsequenzen im Design erläutert Dr. Ursula Tischner in ihrem Beitrag im factory-Magazin Trans-Form, das sich mit dem großen und kleinen Transformationsdesign beschäftigt und sich hier kostenlos laden lässt.