Vor-Sicht heißt Zukunft gestalten

„Der zuverlässigste Weg, in die Zukunft zu sehen, ist das Verstehen der Gegenwart“, sagt John Naisbitt, dem wir das Buch Megatrends und den Begriff Globalisierung zu verdanken haben. „Die Antworten zu unseren Problemen kommen aus der Zukunft und nicht von gestern“, meint Frederic Vester, Biochemiker und Kybernetiker und Autor des Bestsellers „Denken, Lernen, Vergessen“. Ja was denn nun? Woher kommen die Antworten über unsere Zukunft, aus der Vergangenheit, der Gegenwart oder aus der Zukunft?
Aus einer Richtung nicht allein, soviel ist sicher. Dass wir so nicht weiter machen können, wie bisher, und auf die altvertrauten oder noch zu entdeckenden technologischen Lösungen setzen können, scheint ebenso klar. Angesichts von zyklischen Wirtschafts- und Finanzkrisen, fortschreitendem Klimawandel, ungebremster Ausbeutung natürlicher Ressourcen und zunehmendem Abstand zwischen Arm und Reich fehlt uns eine Perspektive, die eine ökologisch, ökonomisch und sozial gerechte Lebenswelt wahr werden lässt, die die Lebensgrundlagen bewahrt und nicht zerstört.
Eine nachhaltige Entwicklung ist eine solche Zukunftsperspektive, doch sie benötigt mehr Aufladung und emotionale Attraktivität, sagt der Futurologe Karlheinz Steinmüller im factory-Interview Vorsicht vor zuviel Vorsicht. Szenarien können Menschen helfen, mehrere Entwicklungswege vorstellbar zu machen und sich für den einen statt den anderen Pfad zu entscheiden, berichtet Klaus Dosch, wissenschaftlicher Leiter der Aachener Kathy Beys-Stiftung in Was wäre wenn.
Ökologische Innovationen allein, wie in factory beschrieben, werden die Welt nicht retten, zeigt ein Blick auf die Statistik: Das Wachstum der Patentanmeldungen korreliert mit einem verstärktem Naturverbrauch. Soziale Innovationen sind ein Schlüssel zum Weniger, empfiehlt der Philosoph Bernd Draser in Utopie ist nicht machbar, Herr Nachbar, wobei er den Rückgriff auf soziale Traditionen meint.
Diese sind es auch, mit denen wir in der Anleitung zum Älterwerden des Psychologen Manfred Nedler dem demografischen Wandel begegnen. Dass wir von einem Dialog über neue Technologien und deren Folgen auch neue Strategien für eine neue Gesellschaftsentwicklung erwarten können, dafür plädiert der Soziologie Ortwin Renn.
Und auch das Beispiel der Aquakulturen im Beitrag von Bert Beyers zeigt, dass ein Umgang mit schrumpfenden Ressourcen möglich ist. Also halten wir es lieber mit Willy Brandt als mit Helmut Schmidt und gestalten die Zukunft, statt sie gestalten zu lassen. Stellen wir die richtigen Fragen. Wie wollen wir leben statt wie werden wir in Zukunft leben.
In diesem Sinne viel Freude mit unserer Vor-Sicht-Ausgabe, die das Themenspektrum Zukunft-Vision-Utopie und Nachhaltigheit mit einem vorsichtigen Titel verbindet. Wie immer ist das PDF-Magazin noch mit hilfreichen Zahlen und Zitaten versehen, aufwendiger illustriert und besser lesbar auf Tablets und Bildschirm.
Mehr Beiträge zum Themenspektrum Vorhersage, Zukunft, Trends, Visionen und Utopien finden Sie nicht nur online, sondern auch in unserem Magazin Vor-Sicht. Das PDF-Magazin enthält zusätzliche Zahlen und Zitate, ist hübsch illustriert und gut lesbar auf Tablets und Bildschirmen.
Mehr zum Thema «Vor-Sicht»:
- Was wäre wenn
- Utopie ist nicht machbar, Herr Nachbar.
- Das Rad neu erfinden
- Vorsicht vor zuviel Vorsicht
- Anleitung zum Älterwerden
- factory-Newsletter 1-2013
News:
- Cold Fusion: Verdichten sich die Hinweise auf eine neue Art der Gewinnung von Energie?
- Wende 2.0: Prominente mit Manifest
- Verkehrssubventionen abbauen statt Ausländer-Maut
- Bankenwende wäre die größere Energiewende
- Spielend lernen: Klima-Wirtschaftssimulation Keep Cool sucht Unterstützer
- Vor-Sicht ist die Mutter der Zukunft
- Trinkwasser aus dem Meer – neues Verfahren
- Der Wille ist da, das Vertrauen nicht
- Welche mögliche Zukunft wollen wir?
- Frivoler Neid auf Fracking-Erfolg
- Tradition als neue Utopie
- Der Riese verschläft seine Chance
- Die Stadt der Zukunft: Dokumentation über Mega-Metropolen
- Die Utopie beginnt jetzt
- Earth Overshoot Day 2013: Ab jetzt geht es wieder an die Substanz
- Verfehlte Rohstoffpolitik ohne Beteiligung
- Wandel besser erforschen und vermitteln
- IPCC-Bericht: Weitere Erwärmung mit dramatischen Effekten auf Wetter und Meeresspiegel
- Geht doch: Deutschland treibhausgasneutral bis 2050
- Die CO2-Intensität sinkt zu wenig
- "Diese Wirtschaft kann nicht bereit stellen, was die Politik von ihr verlangt"
- Der starke Ausbau der klimaschädlichen Kohleproduktion wird durch 20 Privatbanken finanziert
- Sustainable Prosuming: Wie man vom passiven Konsumenten zum nachhaltigen Unternehmer wird
- Fleischatlas 2014: Regenwälder für Futtermittel, Schlachtanlagen für Millionen
- Klimaschutzszenario 2050 des Öko-Instituts: Schnell dekarbonisieren!
- Germany could be greenhouse-gas-neutral by 2050
- BE(A)WARE: Fifth issue of the factory-magazin available in English language
- Stadtentwicklung: Alt und neu vereinen
- Zukünftige Manager sollen global verantwortlich handeln
- Ideen für die Stadt von morgen im Bürgertest
- Trotz Sonnenfinsternis kein Blackout
- Sachverständigenrat fordert Kohlewende
- Kann TTIP nachhaltig werden?
- Die Hoffnung auf den COP
- Neuer Höchststand bei den Treibhausgasen
- Mit einem CO2-Preis könnten Finanzminister das Klima retten
- Klimagipfel: "Ziel ist Null-Emissionen bis 2070"
- Vielfalt ist wirklich produktiver
- Zukunftstechnologie mit Bürgerbeteiligung entwickeln
- Earth Overshoot Day 2016 wieder ein paar Tage früher
- Das System Erde ist fast ausgebrannt
- Klimafreundliche Stadtplanung ist der Schlüssel zum Zwei-Grad-Ziel
- Die utopischen Kräfte der Wissenschaft wecken
- Leichtigkeit wäre die Lösung
- Wer die Zukunft gestalten will, muss Science Fiction lesen
- Nachhaltigste Unternehmen, Forschung, Städte, Architektur und StartUps 2017 gesucht
- Neue Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 will die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele unterstützen
- Was die Think-Tanks der Welt für die G20-Verhandlungen empfehlen
- Verkehrswende: Deutschland kann bis 2035 emissionsfrei mobil sein
- Klimaschutz nur mit Ende des Verbrennungsmotors
- Lasst die Wirtschaftswissenschaft transformativ werden
- Deutschland will Menschenrechte nicht vor Wirtschaft schützen
- CSR-Berichtspflicht verlangt mehr Transparenz von großen Unternehmen
- Arbeit hat viele Facetten: Der Atlas der Arbeit zeigt sie
- Ein Tag des guten Lebens für alle
- Kohleausstieg hat nur geringe Auswirkungen auf Arbeitsplätze
- Erderwärmung könnte in neue „Heißzeit“ führen, weil Rückkopplungen Effekte verstärken
- Wie sich das Klimaziel 2030 sicher erreichen lässt
- Doppeldemo für schnelleren Klimaschutz
- Weltweit steigender Ressourcenverbrauch treibt Klimawandel und Artenverlust
- Deutschlands Klimabilanz 2018: Wegen warmer Witterung 4,2 Prozent weniger Treibhausgasemissionen
- Zukunft Für Alle-Kongress mit über 200 Veranstaltungen zu Utopien und Transformation
- Klimaschutz: Wer nicht schneller und mehr reduziert, überlässt die Schulden zukünftigen Generationen
- UN-Ziele zur Biodiversität: Nach zehn Jahren keines der Ziele erreicht
- Wie Deutschlands Energiesystem bis 2035 CO2-neutral und das 1,5-Grad-Ziel erreicht werden kann
- Emissionswende erfordert eine neue Verkehrspolitik
- Risiken der Erderhitzung für Deutschland: Nur mit schnellen Maßnahmen zu begrenzen
- Zentralbank will Investitionen der Banken nach Klimakriterien
- Soziales Nachhaltigkeitsbarometer zeigt breite Zustimmung zu Energiewende und Verkehrswende
- Earth Overshoot Day: Die Menschheit verbraucht 1,74 Erden
- IPCC-Bericht: Für 1,5 Grad-Szenario müssen globale Emission in den nächsten zehn Jahren um die Hälfte fallen
- Scheinlösungen führen nicht zu mehr Klimaschutz
- EU-Taxonomie für Investitionen: Atom- und Gaskraftwerke sollen nachhaltig sein
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- Verantwortungsvolle Unternehmen sollten Effizienzgewinne für weiteren Klima- und Ressourcenschutz einsetzen
- UN-Staaten verhandeln über den Schutz der Hochsee
- Weitere Studie: E-Fuels nicht sinnvoll für großflächigen Einsatz bei Pkw und Lkw