News

Mit Grilldemos gegen die Agrarindustrie

Kommendes Wochenende ist Protestgrillen angesagt. Im Vorfeld der bundesweiten Großdemo für einen Wandel der Agrarindustrie und gegen den größten Schlachthof Europas im niedersächsischen Wietze am 31. August will man hunderte flammender Zeichen setzen.

900 Grilldemos sollen es werden. Auf einer Karte lassen sich die Grillpartys zum gemeinsamen Protest registrieren. Vegetarisches oder veganes Grillgut ist kein Muss, mindestens aber tiergerecht produziertes Fleisch. Mit dieser Aktion gegen Tierfabriken sollen im Vorfeld der bundesweiten Großdemo am 31. August in Wietze bei Celle am kommenden Wochenende bundesweit Tausende Menschen demonstrieren. 

Dazu rufen Aktivisten der Kampagne Meine Landwirtschaft und des Kampagnennetzwerkes Campact auf. Sie haben sich die gemeinsame Aktion ausgedacht, mit der sie ein "deutliches Zeichen für eine bäuerliche sowie tier- und umweltgerechte Landwirtschaft setzen" wollen.

Gleichzeitig soll die Aktion auf die bundesweiten Großdemonstration im niedersächsischen Wietze bei Celle aufmerksam machen, bei der am 31. August Europas größter Hühnerschlachthof umzingelt wird. Dort sollen bald täglich 430000 Hühner aus den neuen Megaställen geschlachtet werden. Seit Jahren protestieren Tierschützer und Anwohner ohne Erfolg gegen die Anlage.

Die Agrobusiness-Gegner wollen den Teufel mit dem sichtbaren Belzebub austreiben: "Zur Grillsaison hat die Agrarindustrie Hochkonjunktur. Überall kommen Steaks, Hähnchenschenkel und Bratwürste auf den Grill - von Rindern, Hühnern und Schweinen aus Massentierhaltung, die mit Antibiotika vollgepumpt und mit Gensoja gefüttert wurden", sagt Astrid Goltz von Campact. "Mit den Grillpartys zeigen die Menschen überall im Land: Wer nur einen Veggie-Day in der Woche einführt, springt zu kurz. Die ganze Agrarindustrie muss auf den Prüfstand. Eine neue Bundesregierung muss die Agrarwende einläuten - mit strengen Tierschutzbestimmungen, einer Beschränkung des Antibiotika-Einsatzes und hohen Hürden gegen neue Megaställe."

Ob mit Bio- oder Neulandfleisch, vegetarisch oder vegan gegrillt werde, sei nicht entscheidend. Viel wichtiger sei, dass nichts aus Agrarfabriken auf den Grill komme und damit eine Debatte über eine Agrarwende angestoßen werde, erklärt Jochen Fritz von Meine Landwirtschaft. "Eine gesellschaftliche Debatte über eine zukunftsfähige Landwirtschaft ohne Megaställe und die Folgen des hohen Fleischkonsums für das Weltklima ist dringend nötig."

Wer seine Grillparty dem Protest gegen die Megaställe widmet, trägt sie zum gemeinsamen Protest in die Online-Karte bei Campact ein. Den genauen Ort erfahren aus Datenschutzgründen nur die Freunde, er ist auf der Karte nicht exakt zu erkennen, eingeladen wird per Mail. Um den Protest perfekt zu machen, wird anschließend ein Foto der Grilldemo hochgeladen. Noch eindrucksvoller wird es, wenn auch die Lokalpresse eingeladen wird und gemeinsam Banner gegen die Schlachthöfe entstehen. Wer keine Einladung zur Party erhält, ist eingeladen, selbst eine Grilldemo zu veranstalten.

Ab Sonntag den 25. August sollen auf der Campact-Homepage die Bilder der Grilldemos zu sehen sein. Mehr Informationen unter: www.campact.de/agrarwende/grill-demo/grillen-sie-mit/

Zurück

RSS-Feed

2024

2023

2022

2021

2020

2019

2018

2017

2016

2015

2014

2013

2012

2011