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"Bei Nachhaltigkeit geht es um Gerechtigkeit"

Gesellschaftliche Gerechtigkeit – nicht nur national – sondern global und über künftige Generationen, als radikales Prinzip für den notwendigen Wandel zu sehen, dafür steht der Präsident des Wuppertal Instituts, Prof. Dr. Uwe Schneidewind. Jetzt erhält er dafür den B.A.U.M.-Umweltpreis.

Drei umweltorientierte Unternehmensverbände gibt es in Deutschland: Den Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V., der 1984 als erste Umweltinitiative der Wirtschaft gegründet wurde und heute mit über 500 Mitgliedern europaweit das größte Netzwerk dieser Art ist, future – verantwortung unternehmen e.V., gegründet 1986 und bekannt als Vorreiter der Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichterstattung, und Unternehmensgrün e.V., größtes Netzwerk von ökologischen Unternehmen, entstanden 1992. Einem größeren Kreis präsentiert sich B.A.U.M. regelmäßig durch seinen Umweltpreis, den der Verband seit 1993 vergibt. 2010 erhielt ihn bereits der Gründungspräsident des Wuppertal Instituts, Ernst Ulrich von Weizsäcker für seine internationale Arbeit in Sachen Nachhaltigkeit. Jetzt ging er in der Kategorie Wissenschaft an Uwe Schneidewind, Präsident des Instituts seit 2010.

Uwe Schneidewind sei mit seiner begeisternden Art, Charme und Chancen des nachhaltigen Wirtschaftens zu vermitteln, der perfekte agile 'Transformationsriemen' zwischen Wissenschaft, Politik, gesellschaftlichen Akteuren und Wirtschaft, würdigt ihn Prof. Dr. Stefan Schaltegger, Leiter des Centre for Sustainability Management der Leuphana Universität Lüneburg und Mitglied der Jury des B.A.U.M.-Umweltpreises: "Als herausragende transdisziplinäre Persönlichkeit vereinbart er Rollen als Wissenschaftler, Institutsmanager und Politiker und kann Menschen für die Vision einer Nachhaltigkeitstransformation inspirieren und aus allen Richtungen zusammenführen."

Für Schneidewind ist Nachhaltigkeit "Ausdruck einer neuen Dimension globaler Gerechtigkeit." "Im Kern", erläutert er, "geht es um eine Gerechtigkeitsfrage. Nämlich um die Frage, wie Menschen Gerechtigkeit nicht nur im Nahraum praktizieren können, sondern ob es möglich ist, dieses Prinzip radikal auszudehnen – zeitlich, indem wir künftige Generationen einbeziehen, räumlich durch Einbeziehung von Menschen in anderen Teilen der Welt."

Schneidewind setze jenseits von technologisch-naturwissenschaftlichen Lösungen zur Bewältigung des Klimawandels und anderer Herausforderungen des 21. Jahrhunderts auf Genügsamkeit als neues Leitbild von Zivilisationskultur. Wie sich eine Politik der Suffizienz umsetzen ließe, hat er u. a. 2013 gemeinsam mit Angelika Zahrnt, der ehemaligen Vorsitzenden des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Trägerin des Deutschen Umweltpreises, in einem Buch mit dem Titel "Damit gutes Leben einfacher wird" allgemeinverständlich dargelegt.

Dabei sehe der Wissenschaftler trotz des geforderten Weniger an Gütern ("Entrümpelung") und der geforderten Entkommerzialisierung Ansätze für neue, nachhaltige Geschäftsmodelle, heißt es in der Meldung des Verbandes.

Im factory-Magazin Trans-Form schrieb Uwe Schneidewind über die Transformative Kraft der Wissenschaft

Die B.A.U.M.-Umweltpreise werden gemeinsam mit dem Internationalen B.A.U.M.-Sonderpreis am 6. Juni in Berlin verliehen. Schirmherr ist Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Die Festrede hält Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Die weiteren B.A.U.M.-Preisträger in den Kategorien Medien, Großunternehmen, Kleine und mittelständische Unternehmen sowie Verbände sollen in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Informationen zu allen Preisträgern dann unter www.baumev.de/umweltpreis.

Quelle: B.A.U.M. e.V.
Bild: Olaf Rayermann Fotodesign


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