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Wie man die eigenen Produkte zirkulär gestaltet

Circular Design, zirkuläres Design, von Produkten und Dienstleistungen ist der erste Schritt zu zukunftsfähigen kreislauffähigen Geschäftsmodellen. Denn ohne eine Circular Economy mit konsequenter Kreislaufführung von Rohstoffen lassen sich Ressourcen- und Klimaschutz kaum verbessern. Wie man Produkte mit Circular Design dafür verändern kann, lässt sich in so genannten CIRCO-Workshops erlernen.

In Deutschland ist der Rohstoffkonsum pro Kopf trotz aller technischen Fortschritte immer noch fast doppelt so hoch wie im weltweiten Durchschnitt. 12,2 Tonnen sind es hier pro Kopf und Jahr, inklusive der Rohstoffe für importierte Güter, zeigen die Zahlen im factory-Magazin Industrie.

Zwar verbessern Ressourceneffizienzmaßnahmen die Rohstoffproduktivität durchschnittlich um zwei Prozent pro Jahr, der Verbrauch an Primärrohstoffen ist jedoch immer noch zu hoch – und damit auch die damit verbundenen Emissionen.

Weltweit landen sogar über 90 Prozent der hergestellten Produkte im Müll, nur knapp neun Prozent gelangen wieder in den Stoffkreislauf.

Den intensiven Ressourcenverbrauch stark zu reduzieren, um so ebenso kräftig und schnell die Treibhausgasemissionen und Rohstoffabhängigkeiten zu verringern sowie den Naturerhalt zu verbessern, lässt sich nur mit einer konsequenten Kreislaufwirtschaft erreichen.

Mehr und besseres Recycling ist dabei nur die eine, "nachgeschaltete" Seite. Je früher in der Wertschöpfungskette "zirkulär" gedacht und gestaltet wird, um so höher sind nämlich die Produktivitätsgewinne. Die Circular Economy Intiative Deutschland nennt in ihrer Road Map für Deutschland den Faktor 10.

Weil Unternehmen häufig mit lange etabliertem Produktdesign arbeiten und alle Werkzeuge und Rohstoffe dafür vorhanden sind, leisten sie sich Neugestaltungen nur, wenn es unbedingt nötig ist. Der Druck dazu nimmt aber politisch und gesellschaftlich Fahrt auf – spätestens mit einer überarbeiteten EU-Ökodesign-Richtlinie ab 2024, heißt es im factory-Magazin Klimaneutralität.

Wer sich frühzeitig mit der zirkulären Umgestaltung seiner Produkte beschäftigt, dürfte damit ein zukunftsfähigeres Geschäftsmodell besitzen – schließlich wird auch der ökonomische Druck stärker, sei es durch höhere Energie- und damit Materialpreise, sei es durch Störungen in der Lieferkette.

In den Niederlanden wurde dazu eine inzwischen recht erfolgreiche Workshop-Methode entwickelt: In so genannten CIRCO-Gruppen erarbeiten Unternehmensvertreter*innen konkrete Lösungen für die zirkuläre Gestaltung eigener Produkte und der entsprechenden Geschäftsmodelle. Mit CIRCO-Hubs wird die Methode internationalisiert. Seit Mai 2022 stellt die Effizienz-Agentur NRW (EFA) den ersten CIRCO Hub in Deutschland.

Die von der EFA angebotene Reihe "ExpertenInnenKREIS - Circular Economy" umfasst insgesamt fünf entsprechende Workshops für Teilnehmer*innen aus jeweils zehn Unternehmen.

Entwickelt wurde die CIRCO-Methode im Auftrag des niederländischen Umweltministeriums auf Basis der Ergebnisse der Studie „Products that last“ der TU Delft. Die Methode wurde in den Niederlanden bereits von über 1000 Unternehmen und 500 Designern genutzt. Weltweit gibt es  zur Zeit 12 CIRCO-Hubs.

Im jetzt für den 20. Juni geplanten Online-Einführungsworkshop der EFA erhalten Interssent*innen die Möglichkeit, die Methode kennenzulernen und erste Schritte zu gehen.

Mehr zu Circular Design und zirkulären Geschäftsmodellen lesen Sie im factory-Magazin Klimaneutralität. Das ist reich illustriert und steht kostenlos zum Download bereit.

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