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Gemeinwohl-Ökonomie, Kakao-Handel und Bildungsplattform für Geflüchtete ausgezeichnet

Ein alternatives Wirtschaftsmodell, das soziales und ökologisches Handeln von Unternehmen honoriert, ein Bündnis von Industrie und Handel für nachhaltigen Kakaoanbau und -handel und ein Start-up, das Geflüchteten den Hochschulzugang erleichtert sind Gewinner des diesjährigen Preises Mut zur Nachhaltigkeit, den u.a. die gleichnamige Stiftung und der ZEIT Verlag vergeben.

Den Mut zur Nachhaltigkeit von Pionieren auf diesem Gebiet will der Preis seit 2013 würdigen. Unter dem Dach des Magazins ZEIT WISSEN, herausgegeben vom ZEIT Verlag in Hamburg wird der Preis seit 2013 vergeben. Initiator ist der ehemalige Vorstandssprecher der Metro AG, Klaus Wiegandt, der mit seiner Stiftung Forum für Verantwortung und der Asko Europa-Stiftung auch die Buchreihe Mut zur Nachhaltigkeit herausgibt. Weiterer Stifter ist der Unternehmer Dr. August Oetker, der überzeugt von der gesellschaftlichen Verantwortung von Familienunternehmen ist.

Neun Nominierte gab es in diesem Jahr, jeweils drei in den Kategorien Wissen, Handeln und Durchstarten. Außer der Kategorie Handeln sind alle mit 10.000 Euro Preisgeld dotiert. Nominiert in der Kategorie Wissen waren neben Preisträger Christian Felber mit seinem alternativen Wirtschaftsmodell der Gemeinwohlakademie auch der Münchener Oekom Verlag, der ausschließlich Bücher aus dem Nachhaltigkeitsbereich veröffentlicht und TheChanger.org, eine Jobbörse und Community, die "Jobs mit Sinn" vermittelt.

In der Kategorie Handeln standen zur Wahl das Forum Nachhaltiger Kakao, der Verein Handwerk mit Verantwortung und die Architektin Anna Heringer, die mit dem Baustoff Lehm in ärmeren Ländern ressourceneffiziente Bauten unter Beteiligung der ortsansässigen Menschen errichtet. Unter den diesjährigen Durchstartern waren die Gemüseretter von Etepetete Bio, die aufgrund des Aussehens aussortiertes Gemüse vertreiben, die Goldeimer GmbH, deren ökologische Komposttoiletten der Renner bei Veranstaltungen sind und der Gewinner Kiron Open Higher Education.

Das von Preisträger Christian Felber entwickelte alternative Wirtschaftsmodell wird von bereits mehr als 2.200 Unternehmen unterstützt, 400 bilanzieren bereits danach. Innerhalb von wenigen Jahren hat die Gemeinwohl-Bewegung mehr Unternehmens-Mitglieder gefunden, als die meisten etablierten Nachhaltigkeitsinitiativen. Den  unternehmerischen Erfolg messen die Teilnehmer nicht am ökonomischen Profit, sondern am Beitrag eines Unternehmens zum Gemeinwohl, bzw. dessen Wachstum. Das Forum Nachhaltiger Kakao setzt sich aus Akteuren der Kakao- und Schokoladenindustrie, dem Lebensmittelhandel, der Zivilgesellschaft und der Bundesregierung zusammen. Es will die Situation für Kleinbauern in den Anbauländern dauerhaft und wirksam verbessern und den Anteil nachhaltig erzeugten Kakaos deutlich erhöhen. Die prämierten Gründer von Kiron Open Higher Education ermöglicht Geflüchteten, unbürokratisch ein Studium aufzunehmen und sich weiterzubilden. Über digitale Lehr- und Lernformate, sogenannte MOOCS (Massive Open Online Courses), will es Geflüchteten den Hochschulzugang ermöglichen. Nach dem Onlinestudium sollen die Studierenden an einer der Partneruniversitäten Kurse belegen und einen anerkannten Abschluss machen können. Kiron wird unter anderem vom BMBF gefördert und erprobt im Rahmen der Projektlaufzeit gemeinsam mit den Partnerhochschulen RWTH Aachen und der FH Lübeck Konzepte, Studierenden den Zugang zu Hochschulen zu ermöglichen.

Bis zum 30. August 2017 läuft jetzt wieder die nächste Phase zur Empfehlung der Mutigen bzw. zur Bewerbung.

Mehr zum Thema Nachhaltiges Handeln und den Bedingungen für nachhaltigen Handel im factory-Magazin Handel, weitere Empfehlungen für nachhaltige Inseln im Strom im factory-Magazin Utopien.

Bild: Screenshot Mut zur Nachhaltigkeit





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